Berufsfelder Politikwissenschaften

Nicht alle Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler können Bundeskanzler werden, damit stellt sich die Frage nach den Berufsfeldern für die Absolventen der Disziplin. Das Fach bildet zwar keinen Hinderungsgrund für politische Tätigkeiten, aber, um einer landläufigen Auffassung entgegenzutreten, es bildet nicht zum Politiker aus. Da Politikwissenschaftler keine Berufsbezeichnung, sondern einen Studienabschluss darstellt, lassen sich auch keine klar umrissenen Tätigkeitsfelder angeben. Die selbständige Erarbeitung und Analyse komplexer Sachverhalte und Fragestellungen und die kommunikative Kompetenz, schwierige Inhalte in knapper und verständlicher Form anderen nahezubringen sind wesentliche Stärken von Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftlern. Diese Fähigkeiten ermöglichen es ihnen, in mehreren Bereichen tätig zu werden.

 

Gemeinhin werden sieben Berufsfelder für Absolventen des Faches genannt:

  • politische Bildung
  • Medien
  • Parteien und Parlamente
  • Verbände
  • öffentliche Verwaltung
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft und Hochschule

 

Dem jeweiligen Interesse entsprechend sollte schon die Fächerkombination des Studiums ausgewählt werden. In fast allen diesen Bereichen ist es zudem von Vorteil, sich neben den eigentlichen Inhalten des Studiums einige zusätzliche Qualifikationen erworben zu haben. So sollte der Umgang mindestens mit Textverarbeitungsprogrammen auf Personalcomputern eine Selbstverständlichkeit sein. In vielen Bereichen sind auch Grundkenntnise in Datenbank-, Grafik- und Statistiksoftware unabdingbar. Kenntnisse in wenigstens zwei modernen Fremdsprachen, in jedem Falle des Englischen, werden für sehr viele Berufe vorausgesetzt. Die vielgeforderte Flexibilität können Absolventen insbesondere durch Auslandsaufenthalte oder Studienortwechsel nachweisen.

 

Studierende sollten versuchen, in dem für sie interessanten Bereich schon früh "einen Fuß in die Tür" zu bekommen. Viele Institutionen (Parlamente, Parteien, politische Stiftungen, Gewerkschaften usw.) bieten die Möglichkeit eines Praktikums an. Wer später im Medienbereich tätig werden möchte, sollte in jedem Fall während des Studiums als freier Mitarbeiter bei Presse, Rundfunk oder Fernsehen arbeiten. Fachdozenten und die Studienberatung können hier Hilfestellung geben, gefragt sind aber in erster Linie Engagement und Eigeninitiative der Studierenden selbst.

 

Weitere Informationen zu diesen Themen bieten folgende Publikationen:

 

Bundesanstalt für Arbeit: Blätter zur Berufskunde "Politolog(e)/in", 3-IV A 02, Nürnberg 1991.

Ulrich Druwe: Studienführer Politikwissenschaft, München 1992.

Christian Wagner: Politikwissenschaft und Arbeitsmarkt, in: Manfred Mols/Hans-Joachim Lauth/Christian Wagner (Hrsg.): Politikwissenschaft: Eine Einführung, Paderborn u.a. 1996, S. 425-448.

Die Lehrbeauftragte Cornelia Putzker veranstaltet am Institut in regelmäßigen Abständen Seminare zum Thema "Bewerbungstraining" speziell für Sozialwissenschaftler.

Literaturtipp zum Thema Bewerbung!

Cornelia Putzker: Auf dem Weg zum ersten Job, Aachen 2005. Siehe hierzu auch: www.putzkers-bewerbungsecke.de